Kindergarten St. Josef in Ense-Höingen

Sprachförderung

Sprachförderung

Alltagsintegrierte Sprachentwicklung

Sprachliche Bildung

1.Gesetzesvorlage

§13c KiBiz- Sprachliche Bildung

(1) Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags gehört die kontinuierliche Förderung der sprachlichen Entwicklung.

Sprachbildung ist ein alltagsintegrierter, wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Entwicklung. Sprachbildung ist schon in den ersten Lebensjahren das wichtigste Denk- und Verständigungswerkzeug. Die Mehrsprachigkeit von Kindern ist anzuerkennen und zu fördern. Sie kann auch durch die Förderung in bilingualen KiTas oder bilingualer Kindertagespflege unterstützt werden.

(2) Die sprachliche Entwicklung ist im Rahmen dieses kontinuierlichen Prozesses regelmäßig und beginnend mit der Beobachtung nach §13b Absatz 1Satz 4 unter Verwendung geeigneter Verfahren zu beobachten und zu dokumentieren. Die Sprachentwicklung soll im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten auch in anderen Muttersprachen beobachtet werden.

(3) Die pädagogische Konzeption nach §13a muss Ausführungen zur alltagsintegrierten kontinuierlichen Begleitung und Förderung der sprachlichen Bildung der Kinder und zur gezielten individuellen Sprachförderung enthalten.

(4) Für jedes Kind, das eine besondere Unterstützung in der deutschen Sprache benötigt, ist eine gezielte Sprachförderung nach dem individuellen Bedarf zu gewährleisten.

 

2. Bedeutung der sprachlichen Kompetenz – Sprache als Schlüsselkompetenz

Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort.

Kinder werden unterstützt ihre sprachliche Kompetenzen zu erweitern, indem wir sie im Freispiel begleiten - beobachten und unterstützen.

Dies geschieht mit Hilfe verbaler und non - verbaler Kommunikation. Was scheinbar so selbstverständlich für uns ist, trägt doch entscheidend dazu bei, ob und wie Kinder sprachfördernde Anregungen aufnehmen.

Die Kommunikation beruht nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern beinhaltet Körperausdruck, Gestik, Mimik, Sprachmelodie, Rhythmus, Tonfall.

Kinder unter drei Jahren benötigen Wiederholungen und werden sprachlich unterstützt durch: Reime, Fingerspiele, Lieder, Bilderbücher, Rätsel, Fragen… Sprache wird aktiv genutzt sei es beim Wickeln, frühstücken, an- und umziehen, in Spielsituationen, denn Kinder erschließen sich ihre Umwelt handelnd.

Der Spracherwerb ist eng mit der Eigenaktivität des Kindes/ der Kinder verbunden. Kinder entwickeln ihre sprachliche Kompetenz, indem sie sich selbsttätig mit Materialien, Dingen der Umwelt und Personen auseinander setzen. Die Motivation kommt aus den Kindern selbst, sie sind neugierig und schnell zu faszinieren und lernen allein und gemeinsam mit anderen im „Tun“.

 

Die Erzieherin bereitet sich vor dem ersten Aufnahmetag auf das einzelne Kind vor. Informationen zum Kind erhalten wir aus dem Elternfragebogen.

In dem Fragebogen werden Angaben über: sprachliches Verstehen, Spracherwerb des Kindes, sprachliche Begriffe im Elternhaus, Lieder, Reime, aber auch um Bedürfnisse, Vorlieben, Spielmaterialien, Vorerfahrungen des Kindes in Bezug auf Kontakte zu Kindern, Spielgruppen, Turngruppen, Kontakte zu anderen Bezugspersonen gemacht.

 

 

 

 

 

Sprachförderung im Alltag

  • ein herzlicher Empfang, mit deutlicher Sprache, Gestik und Mimik
  • Begleitung des eigenen Handels mit Sprache z.B. beim Schneiden von Obst gleichzeitig sagen: „ Wir schneiden jetzt die Bananen.“
  • Beim Wickeln mit Sprache, Gesang ,Reim oder kleinem Fingerspiel begleiten
  • Die Sprechfreude des Kindes anregen durch intensives Zuhören, die Äußerung des Kindes in grammatikalisch richtiger Form wiederholen.

Das Kind ermuntern von sich selbst zu erzählen, es dabei ausreden lassen

-          Zeit geben - Wörter zu finden, sich auszudrücken

  • Gespräche initiieren, die an den Interessen und Stärken der Kinder anknüpfen (sich mit der Familie über die Interessen des Kindes austauschen)
  • nach Exkursionen, Angeboten für Kleingruppen die Kinder über ihre Erfahrungen berichten lassen, sowie von Ausflügen, Erlebtem in der eigenen Familie
  • Kinder auffordern ihre gemalten Bilder, Bauwerke, … wörtlich zu beschreiben, dabei Anerkennung und Lob ausdrücken
  • behilflich sein bei Missverständnissen, Streit, ihnen helfen ihre Emotionen ( Wut, Trauer, Angst…) dem anderen mitzuteilen, sich vertragen, sich entschuldigen
  • Offene Fragen stellen, die die Kinder ermuntern mehr als nur „Ja“ oder „Nein“ zu sagen
  • Bewegungsangebote/ Turnen sprachlich begleiten
  • Spiele sprachlich begleiten - Kinder ermuntern zu erzählen

 

Umgang mit Mehrsprachigkeit

Unsere Kindertageseinrichtung besuchen nur wenige Kinder mit Migrationshintergrund bzw. aus spracharmen Verhältnissen. Zurzeit haben wir ein Zwillingspärchen U3, welche zweisprachig aufwachsen. Zuerst haben sie die Muttersprache (Herkunft der Eltern Bosnien) bosnisch erlernt, da die Eltern in Deutschland aufgewachsen sind sprechen sie beide Sprachen. In unserer Einrichtung lernen die Kinder durch den Kontakt zu uns und zu den anderen Kindern die deutsche Sprache, dabei werden sie von uns intensiv unterstützt. Wir wiederholen und die Kinder wiederholen von sich aus zuerst einzelne Wörter, mittlerweile aber auch schon Sätze. Sie können sich mittlerweile schon in kleinen Sätzen ausdrücken und ihre Bedürfnisse mitteilen. Vom Elternhaus werden sie jetzt auch in der deutschen Sprache unterstützt. Die Interaktion zwischen den Erziehern, den Kinder und dem Elternhaus ist dabei von wesentlicher Bedeutung.

 

Angebote zur Sprachförderung

Erweiterung der sprachlichen Kompetenz

  • Angebote wie: Reime, Fingerspiele, Lieder, Kreisspiele, Rhythmik, kleine Texte und Geschichten, Bilderbücher, Pantomime, Rollenspiele,...
  • sich mitteilen in Gesprächskreisen- Morgenkreis, Abschlusskreis, Kinderkonferenz, Bibelstunden, Zahlenland, Kreativangeboten, Schulkindernachmittage
  • Betonung der abstrakten Seite von Sprache durch vorlesen von längeren Geschichten, Bildbetrachtungen – sich einbringen - wiederholen lassen
  • Buchstaben, Wörter – in Schriftform bringen, auf Wunsch des Kindes- Literacy
  • Zeitnehmen für das einzelne Kind zur Förderung seiner sprachlichen Kompetenz in Einzel- und Kleingruppenarbeit