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Ausleihe des "Schwedenbildes" an das Sauerlandmuseum

Sonderausstellung "DU HEXE" vom 24.03.22 bis 04.09.22

Für die  Sonderausstellung "DU HEXE" vom 24.03.22 bis 04.09.22 wurde das so genannte Schwedenbild (ein Marienbild aus der Pfarrkirche St. Lambertus) dem Sauerlandmuseum als Exponat für die Zeit der Sonderausstellung überlassen.

Dieses so genannte „Schwedenbild“ wurde bedauerlicherweise durch eine Stichwaffe beschädigt. Es ist aufgrund seiner Geschichte weit bekannt. Datiert wird die Schändung des Kunstwerks in das Jahr 1633. Damals zogen schwedische Soldaten durch die Region um Bremen und zerstörten das Schloss Waterlappe sowie das Kloster Himmelpforten. Die Inschrift unter dem Kunstwerk berichtet, teils in poetischer Sprache, von dem Frevel, der diesem Bild laut Überlieferung im Dreißigjährigen Krieg widerfahren ist.

„Ein Hasser uns´rer  lieben Frauen – Vom langen Krieg ein rauer Mann. Hat mit dem Schwerte eingehauen – Auf dieses Bild und schrie es an - Gott strafte Tat und böse Worte – Des wilden Schweden hoch zu Pferd – Denn eh er wieder an der Pforte – Stürzte der Frevler Tod zur Erd – Sogar das Ross ereilt die Rache – Es hinkt hinaus in Schreck und Not – Trank Wund noch aus dem Bremer Bache – Und war dann wie sein Reiter tot.“

Visualisiert wird „Maria Verkündigung“, also die Botschaft des Engels Gabriel an Maria. Während die Gottesmutter im ersten Moment erschrocken die Hände hebt, ist der Bote mit dem Atribut der Lilie dargestellt, den Zeigefinger der rechten Hand nach oben gestreckt, auf den höchsten weisend. Die Taube in der obigen Bildmitte steht für den heiligen Geist. Es darf als richtige Entscheidung gewertet werden, die Schäden, die vor fast 400 Jahren durch den Frevel entstanden sind, in der Oberfläche zu belassen. So sind sie auch als Synonym für die Wunden der Kirche zu deuten.

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